Ausflug nach Holsthum
Im Jahr 2005 begab es sich, dass zwei Musiker der Stadtkapelle beschlossen, ihr Leben zukünftig weit weg von Asperg im fernen Holsthum in der Eifel verbringen zu wollen.
Kathrin und Stephan heißen die zwei, und anlässlich des alljährlich in Holsthum stattfindenden "Hopfenblütenfestes" war es an der Zeit, dass die Stadtkapelle dort mal wieder vorbeischaut. Leider lag aber keine Einladung vor, das Fest musikalisch zu umrahmen (waren wir das letzte Mal so schlecht?), und so organisierten sich 14 Musikerinnen und Musiker privat, um die 300 km Fahrt - eine Richtung, natürlich - auf sich zu nehmen.
Am Samstag Vormittag starteten gegen 8.45 Uhr die Motoren der drei PKWs, und noch deutlich vor dem 12 Uhr-Läuten erreichten wir das 500-Einwohner-Dörfchen. Dort gab es schon rege Betriebsamkeit, denn schließlich musste das beeindruckend große Festzelt noch fertig eingerichtet werden für den Festauftakt am Abend. Nach einem leckeren Mittagessen im preisgünstigen, aber sicher nicht billigen Gasthaus "Oberbillig", machten wir uns auf, die Zimmer des einzigen Hotels im Ort zu beziehen. Sicher keine Luxusherberge, aber zweckmäßig!
Eine wirklich interessante und kurzweilige Führung bei einem Hopfenbauern rundete den Nachmittag ab. Denn dieser lieferte uns nicht nur trockene Fakten über den Anbau des nach eigenen Angaben weltbesten Hopfens, den er exklusiv an die Bitburger Brauerei liefert, sondern gab uns auch Gelegenheit, den ein oder anderen Schluck verflüssigten Hopfens zu verköstigen. Nach dem daraus fast zwangsläufig resultierenden Spätnachmittagsschläfchen im Hotel wanderten wir dann die schätzungsweise 200 m zum Festzelt, wo uns zunächst zünftige Blasmusik und danach die Band "Aischzeit" aus dem Frankenland erwarteten. Die verstand es nach anfänglicher Skepsis tatsächlich, das Publikum zu unterhalten, denn die Mischung aus "Hubert von Goisern"-Alpenrock und gängiger Partymusik kam insbesondere bei uns sehr gut an - wir waren denn auch die ersten Gäste, welche die Biertischgarnituren bestiegen, und widerlegten somit wieder einmal eindrucksvoll das Vorurteil, dass Schwaben nicht feiern können. Nach dem ein oder anderen Tänzchen, Schlückchen, ja sogar Bad im (momentan als Fischteich umfunktionierten) Hotelpool (die Namen der Badenden verschweigen wir hier lieber) ging der Abend dann gegen 3 Uhr dem Ende zu - es begann der Marsch zurück ins Hotel. Merkwürdigerweise war der Rückweg länger als der Hinweg ...
Nach kurzer Nacht mit anschließendem Katerfrühstück (bei den allermeisten war es wirklich nur ein "Katerle") gingen wir erneut ins Festzelt zum (bei fast allen alkoholfreien) Frühschoppen. Nach der daran anschließenden Orts- und Hausführung, angeleitet von Kathrin, bestiegen wir wieder unsere drei Stahlrösser und traten die Heimreise ein.
Fazit: es war schön, unsere zwei Ex-Musiker wieder einmal zu Gesicht zu bekommen, und so wie es den Anschein macht hat es auch allen gefallen. Nächstes Jahr kommen wir vielleicht wieder zum Hopfenblütenfest - wenn es sein muss auch ohne Instrumente ...
(CD)