Von Cowboys und Indianern
Beim Jahreskonzert der Stadtkapelle Asperg am vergangenen Samstag wurde die Stadthalle zum Wilden Westen
Den Applaus hatten sich die Akteure verdient – über zweieinhalb Stunden ein abwechslungsreiches Programm geboten, insgesamt drei Zugaben gespielt: die Zuschauer dankten es, indem sie mit Beifall nicht sparten.
„Wilder Westen“ war das diesjährige Motto des Jahreskonzertes der Stadtkapelle Asperg, und tatsächlich konnten die zahlreich erschienenen Zuhörer die Western-Atmosphäre an allen Ecken und Enden miterleben. Am Galgen baumelte ein Verurteilter, Fahndungsplakate mit der Aufschrift „Wanted – Dead or Alive“ ersuchten um Mithilfe der Bevölkerung, und Strohballen und Western-Sattel, sowie Kakteen und vieles mehr sorgten für die richtige Kulisse.
Zum Auftakt des Programms, das vom Vorstandssprecher Jörg Schmautz souverän moderiert wurde, tanzte die Jazz-Tanzgruppe des TSV Aspergs. Anschließend bekam die Jugendkapelle unter der Leitung von Erwin Gutmann die Gelegenheit, vor großem Publikum zu spielen. Die dargebotenen Stücke – „Rock About“ von Frede Gines und „Final Countdown“ von Joey Tempes – überzeugten das Publikum so sehr, dass der Musiker-Nachwuchs noch eine Zugabe spielen durfte.
Ein Mundharmonika-Solo, angelehnt an die berühmte Melodie aus dem Western-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“, leitete dann den Auftritt der Stadtkapelle ein. Entgegen der Gepflogenheiten früherer Jahreskonzerte traten die Musiker allerdings nicht in den gewohnten grünen Uniformen auf die Bühne, sondern in Cowboy- und Indianerkostümen.
Mit „Moment for Morricone“ und „Winnetou-Melodien“ interpretierte die Stadtkapelle zu Beginn bekannte Melodien aus echten Western-Klassikern wie „Zwei glorreiche Halunken“ von Sergio Leone oder die Winnetou-Filme. Danach durfte wieder die Jazz-Tanzgruppe des TSV auf die Bühne und präsentierte Square-Dance im Western-Outfit. Die Stücke „Oregon“ und „A Western Suite“, die anschließend von der Stadtkapelle gekonnt vorgetragen wurden, erzählten mit musikalischen Mitteln zahlreiche Geschichten der ersten Siedler im amerikanischen Westen. Bei den darauf folgenden Ehrungen, die vom Vorsitzenden des Blasmusik Kreisverbands Ludwigsburg, Gerhard Krauß, durchgeführt wurden, konnten Ilse Sommer und Dieter Weißert für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Im Anschluss verliehen Christina Peiker und Jörg Schmautz der glücklichen Gewinnerin des Western-Quiz, das als Rahmenprogramm für zusätzliche Kurzweil sorgte, dessen Hauptgewinn: eine DVD des Films „Spiel mir das Lied vom Tod“ in der restaurierten Langfassung und eine Mundharmonika.
„Indian Summer“ hieß danach das nächste Stück der Stadtkapelle, das die Zuschauer in die bunte Farbwelt des amerikanischen Spätsommers und von Indianerritualen entführte. Daniel Preisler an der Trompete durfte hier brillieren, genauso wie anschließend Sabrina Gröner, ebenfalls Trompete, bei der Filmmusik zu „Der mit dem Wolf tanzt“. Zum Abschluss des offiziellen Programms spielte die Stadtkapelle „Country & Western“, das bekannte amerikanische Volkslieder wie „Oh Susanna“ in Potpourri-Form aufgriff. Mit zwei Zugaben verabschiedeten die Asperger Musiker schließlich ihr Publikum, das angesichts des donnernden Applauses wohl auch nächstes Jahr den Weg in die Stadthalle zum nächsten Jahreskonzert nicht scheuen wird.