Die Stadtkapelle reist einmal durch Europa

Jahreskonzert in der Stadthalle – Verschiedene Orchester stellen sich vor – Gute Jugendarbeit

Es gibt viel zu entdecken in Europa. Von der musikalischen Vielfalt zeugte beispielsweise das jüngste Jahreskonzert der Stadtkapelle Asperg. Samstagabend hatten erneut zahlreiche Freunde der Musiker in der sehr gut besuchten Asperger Stadthalle eine Fahrkarte gelöst.

Die Stadtkapelle zeigt, wo es langgeht.
Die Stadtkapelle zeigt, wo es langgeht.
„Die Einheit Europas war ein Traum. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für alle.“ Mit diesem Zitat von Konrad Adenauer startete die Stadtkapelle Asperg in eine ebenso vielseitige wie abwechslungsreiche Reise durch halb Europa. Wo in diesen Tagen viel über Schuldenkrisen und wackelnde Solidarität gesprochen wird, wollten die Asperger Europa aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten – schließlich ist es ja nicht zuletzt die Musik, von der man sagt, dass sie völkerverbindenden Charakter hat.

Verantwortlich dafür zeichneten sich in diesem Fall Juniororchester, Jugendorchester und großes Orchester der Stadtkapelle, geleitet von Stadtmusikdirektor Erwin Gutmann. Kleine Überraschungen waren ins Programm eingebaut. Und das Publikum durfte in einem Quiz beweisen, wie firm es in Sachen Europa ist: wie heißen der längste Fluss, der höchste Berg oder: wie viele Sterne sind auf der Europaflagge.

„Make music!“, forderte zunächst das Juniororchester, das den Abend musikalisch eröffnete und damit auch ein klares Statement gesetzt hat: An diesem Abend wollten die drei Ensembles mit ihrer Musik überzeugen, mit dem Engagement und der Leidenschaft, mit der sie zu Werke gingen und Europa stimmungsvoll beleuchteten. Der Nachwuchs machte seine Sache vorneweg gut, auch wenn da noch nicht jeder Ton ganz sauber saß, haben die jüngsten Musiker vor allem auch mit dem Mut und dem Herzblut überzeugt, mit denen sie die Herzen im Saal praktisch im Sturm eroberten.

Erst recht, als sich das Jugendorchester dazu gesellte: „Mamma mia“, mochte da der ein oder andere nicht nur wegen des Titels gedacht haben, sondern weil die Jugendlichen bewiesen, dass sie auf einem guten Weg sind; dass die intensive Nachwuchsarbeit in den Reihen der Stadtkapelle Früchte trägt. Da hätten nicht nur die Rolling Stones ihre Freude dran gehabt.

Die Nachwuchsarbeit steht auf soliden Füßen. Davon profitiert nicht nur das große Orchester der Stadtkapelle, das im Schwabenländle aufbrach, die Beziehungen nach Russland „wo die Wolga fließt“ pflegte, um über die finnländische Reiterei im sonnigen Süden zu landen, mit Tulpen aus Amsterdam im Gepäck. Es war der eindrucksvolle Beweis, dass Europa so viel mehr zu bieten hat als nur Rettungsschirme und Schuldenkrisen.

Zwischen Ural und Atlantik gibt es einen großen musikalischen Fundus, den die Stadtkapelle mit großem Engagement präsentierte und der bei den Besuchern im Saal hervorragend ankam. Entsprechend haben die Asperger mit Beifall alles andere als gegeizt.

(aus: Ludwigsburger Kreiszeitung vom 19.11.2012, Stefan Friedrich)

Letzte Änderung am 26.11.2012 durch Schriftfuehrer@stadtkapelle-asperg.de