Was die Narren nicht schaffen …

Am 18.03. fand in der Michaelskirche in Asperg das traditionelle Kirchenkonzert der Stadtkapelle Asperg zum 11. Mal statt. Es waren ungewöhnliche Rahmenbedingungen - der plötzliche erneute Wintereinbruch verwandelte Asperg in eine Winterlandschaft, so dass man dieses Mal nicht von einem Frühlingskonzert sprechen konnte.

Doch die Zuhörer konnten sich davon überzeugen: die Stadtkapelle hat alles dafür getan, den Winter zu vertreiben und somit das zu schaffen, was die Narren in der fünften Jahreszeit nicht geschafft haben.

Die Zuhörer in  der gut gefüllten Kirche wurden vom neuen evangelischen Pfarrer Merdes und dem Vorstandssprecher der Stadtkapelle, Patrick Maschke, begrüßt.
Kirchenkonzert 2018

Wie gewohnt bildeten Junior- und Jugendorchester den Auftakt des Kirchenkonzertes. Mit „Ayre and Dance", „Monster Rock",  „Highlights from Harry Potter" und der „Phoenix Overture" bewiesen die Jungmusiker - die teilweise erst zwei bis drei Jahre Instrumentalunterricht erhalten haben - , dass sie in der Lage sind, auch anspruchsvolle Literatur bereits auf hohem Niveau darzubieten.

Der Auftritt des großen Orchesters begann mit „Sankt Cäcilia" zunächst mit eher sakralen und leisen Tönen. Anschließend folgte ein wunderschönes Hornsolo von Moritz Havenith mit dem Stück „Romatic Mood", das Moritz gekonnt von der Kanzel herab vorgetragen hatte. Das ist umso bemerkenswerter, als dass Moritz als einer unserer Nachwuchsmusiker noch nicht auf eine jahrelange Solistenerfahrung zurückgreifen kann, dennoch aber eine sehr beachtliche Souveränität gezeigt hat. Danach folgte mit „The Return! (Adventure! 2)" ein Stück, das es in sich hatte! Als Filmmusik eines (fiktiven) Films war alles geboten, was sonst nur in typischen Hollywood-Vertonungen zu hören ist. Virtuos hatte dann im folgenden Stück „Against All Odds" Carmen Salz die Solo-Partien vorgetragen. Da die Solo-Stimme den Gesang von Phil Collins imitierte, war die Interpretation mit dem Saxophon nicht einfach, wurde jedoch von Carmen Salz souverän gemeistert.

Mit der „Mondnacht auch der Alster" ging es dann weiter, einer schwungvollen Walzer-Folge, bei der sich der Zuhörer sehr gut in eine Mondachtstimmung an der Hamburger Alster hineinversetzen konnte.

Anschließend folgt erneut ein Solo-Stück für Saxophon. Dieses Mal war es die Nachwuchsmusikern Lea Conrady, die sehr gekonnt das Stück „Baker Street" vorgetragen hatte. Und auch bei ihr muss erwähnt werden, dass sie ein Eigengewächs der Nachwuchsarbeit der Stadtkapelle ist und mit bemerkenswerter Ruhe, Routine und bemerkenswertem Können ihren Auftritt absolviert hat. Was die Zuhörer darüber hinaus nicht wussten: kurz vor dem Konzert trat bei Leas Saxophon ein technischer Defekt auf, der so kurzfristig nicht mehr behoben werden konnte, weswegen sie mit dem Instrument von Stadtmusikdirektor Gutmann spielen musste. Trotzdem hat alles geklappt - eine reife Leistung!

Mit der Polka „Fuchsgraben" wurde es danach etwas volkstümlicher, so dass mit diesem Stück auch die Freunde klassischer Blasmusik voll auf ihre Kosten kamen.

Sämtliche Wintergeister wurden dann mit den letzten beiden Stücken „Bon Jovi Rock-Mix" und „Rolling in the Deep" vertrieben. Mit „Runaway", „Livin‘ on a Prayer", und „You Give Love a Bad Name" rockte die Michaelskirche zunächst zu den bekanntesten Hits der Rock-Legenden von Bon Jovi. Anschließend erklang Adeles Stimme in der Michaelskirche. Leider nicht persönlich und leibhaftig vertreten, aber durch die gemeinsame Interpretation von Junior-, Jugendorchester und großem Orchester so schwungvoll und überzeugend dargeboten, dass die eingesparte Gage besser für andere Ausgaben aufgehoben werden können.

So hat Asperg heute sicherlich den letzten Wintertag in der ersten Jahreshälfte 2018 erlebt und die Stadtkapelle den Frühling hoffentlich nun doch musikalisch eingeläutet.
Letzte Änderung am 18.03.2018 durch Schriftfuehrer@stadtkapelle-asperg.de