Ganz besondere Ehrung für Erwin Gutmann
Dirigenten zum Stadtmusikdirektor ernannt
„Musik aus fremden Galaxien" beamte die Besucher des Jahreskonzerts der Stadtkapelle Asperg in die weite Welt der Schwerelosigkeit. Leicht oder seicht wirkte das Programm am Samstag in der Stadthalle aber keinesfalls. Und Erwin Gutmann, Dirigent der Blasorchester, musste schwer schlucken, als er mit einer ganz besonderen Ehrung überrascht wurde.
„Derjenige, der
geehrt wird, wird sich außerirdisch freuen", kündigte Bürgermeister
Ulrich Storer an. Erwin Gutmann war die Überraschung deutlich
anzumerken, als er nach vorne gebeten wurde. Schier sprachlos vernahm er
Storers feierliche Worte: „Ich möchte Sie heute Abend zum
Stadtmusikdirektor ernennen." Die Orchesterspieler sprangen auf, in der
Halle brandete Applaus auf, begleitet von anerkennenden Pfiffen.
Auf
Antrag der Stadtkapelle entschied der Gemeinderat im April, Erwin
Gutmann den Titel Stadtmusikdirektor zu verleihen. Und das sei nicht so
einfach gewesen, denn die Entscheidung sollte im Geheimen ablaufen,
berichtete Ulrich Storer. Folglich habe man es nicht in der öffentlichen
Sitzung beschließen können, dann hätte es danach im Mitteilungsblatt
gestanden. „Wir konnten es aber auch nicht in der nichtöffentlichen
Sitzung beschließen - dann hätte es zwei Tage später in der LKZ
gestanden", erzählte Storer im Plauderton. Es hat sich ein Weg gefunden,
der ausbaldowerte Plan funktionierte.
Erwin Gutmann leitet seit elf
Jahren die Stadtkapelle Asperg, seit 2007 auch das Jugendorchester. Der
64-Jährige ist nicht nur staatlich geprüfter Musikpädagoge, er
absolvierte zunächst Ausbildungen zum Maschinenbauer und zum
Polizeibeamten, ist zudem studierter Diplom-Ingenieur und Philosoph.
Dass er „nach einer längeren Berufsfindungsphase" (Storer) der
Stadtkapelle zu neuem Glanz verhilft, freut die Asperger besonders.
So
gestalteten die aktiven Mitglieder der Orchester mit Unterstützung der
TSV-Tanzgruppe „Jazz for Fun" einen glamourösen Familienabend.
Sogar
die Jüngsten, die erst seit wenigen Monaten am Instrument üben, durften
als Juniororchester „Hänschen Klein" und Power Rock zum Besten geben.
Zusammen mit dem Jugendorchester legten die jungen Musiker noch eine
Schippe drauf: „Monster Rock". Eine wunderbare musikalische Reise gelang
dann dem Jugendorchester mit „A Day in Space" und „Major Tom".
Wie
zum Traumschiff-Captain's Dinner marschierten zur Halbzeit die
erfahrenen Musiker der Stadtkapelle in die Halle, „Conquest of Paradise"
schürte die Spannung, bis der Vorhang den Blick auf die Bühne freigab.
Die Plätze der 38 aktiven Mitglieder verschwanden hinter einer dichten,
mystisch von bunten Scheinwerfern angestrahlten Nebelwand. „March to
Mars" lautete die Mission, eine kurzweilige Reise ins All. Sinfonischer
Klang erfüllte die Halle anschließend mit „Towards a new Horizon", das
präzise Spiel mit pulsierender Dramatik und beruhigender Balance
beglückte die Zuhörer.
Abseits vom Mainstream sorgte „Treffpunkt im
All", wie Moderator Markus Benke ankündigte, ein experimentelles Stück,
das seine Magie aus dem Wechselspiel zweier Volksweisen gewinnt: einer
amerikanischen und einer russischen. Die Besucher erlebten einen diesmal
besonders kreativ gestalteten Jahresabschluss, für dessen Gelingen
Stadtmusikdirektor Erwin Gutmann verantwortlich zeichnet.
Silvia Haidu, LKZ
aus: Ludwigsburger Kreiszeitung vom 21. November 2011
Letzte Änderung am 27.11.2011 durch Schriftfuehrer@stadtkapelle-asperg.de