Ein Streifzug durch 75 Jahre Musikgeschichte

Stadtkapelle erinnert beim Jahreskonzert an ihre wechselvolle Geschichte

(tf) - Einen Streifzug durch 75 Jahre Musik unternahm die Stadtkapelle bei ihrem Jahreskonzert. Das passte auch, denn 1928 wurde das renommierte Blasorchester gegründet. „In dieser Zeit hat es sich zu einer beachtlichen kulturellen Größe entwickelt", würdigte Bürgermeister Ulrich Storer.

Storer lobte vor allem die „hervorragende Ausbildungsleistung, die besonders der Jugend zugute kommt" sowie den Verein als „Aktivposten in der Städtepartnerschaft".

Die Wurzeln des Blasorchesters reichen eigentlich zurück bis ins Jahr 1909. Damals wurde die Feuerwehrkapelle wieder gegründet, aus der Ende der 30er Jahre die Stadtkapelle entstand. Gerade einmal acht Jahre später drehten die Nationalsozialisten der mittlerweile gleichgeschalteten Musikgruppe den Geldhahn zu, angeblich wegen schlechter Leistungen, tatsächlich wohl aber wegen persönlicher Differenzen in der Führungsetage. 1935 existierte die Stadtkapelle nicht mehr. 1949 wurde sie dann wieder ins Leben gerufen.

Ohne tiefer in die Historie einzutauchen, erinnerte der Vorsitzende Jörg Schmautz an legendäre Ausflüge, nächtlich-spontane Auftritte, Musikproben bis zum Abwinken, Kartenspielen bis zur Erschöpfung und an Auszeichnungen bei Wertungsspielen.

Rund 40 Mitglieder zählt das große Orchester, 18 Jungen und Mädchen spielen in der Jugendkapelle, etwa 60 Kinder und Jugendliche sind in Ausbildung.

Bild von der Jugendkapelle
Die Jugendkapelle zeigte, dass sie ihren guten Ruf zu Recht trägt. Bild: Michael Fuchs

An die Delegation aus der französischen Partnerstadt adressiert, meinte Schmautz: „Wir sind stolz darauf, dass unsere Vereine das Motto ,Musik kennt keine Grenzen' leben."

Dadurch werde ein unbezahlbarer Beitrag zur Völkerverständigung geleistet. Und die Lurer unterstrichen die Freundschaft, indem sie als Geburtstagspräsent einen riesigen Topf „beschwipster" Kirschen - eine Spezialität der Region - überreichten. Abzeichen gab es vom Vorsitzenden des Blasmusik-Kreisverbandes Ludwigsburg, Gerhard Krauß:

Anne Kasch bekam die bronzene Nadel für zehn Jahre aktives Musizieren, Dietmar Barth die goldene für 30 Jahre, Gold mit Ehrenzeichen bekam Alfred Sauer für 50 Jahre. Die Fördermedaille bekam Regina Kienle überreicht, für 20-jähriges Engagement in der Jugendarbeit.

Dass in der Tat gute Nachwuchsarbeit von den Aspergern geleistet wird, das bewies die Jugendkapelle mit vier rhythmischen Stücken.

Danach waren die „Großen" an der Reihe: Drei Viertel Jahrhunderte Musik begannen nach der Begrüßungsfanfare mit einem Charleston, gefolgt vom Badenweiler Marsch und dem „Donau-Walzer". Ein Potpourri von Glenn Miller kann und darf beim Big Band-Sound nicht fehlen, ebenso wie eine Egerländer Polka. Etwas ausgefallener dann das Potpourri nach Edith Piaf und Gilbert Becaud und das Medley deutscher Pop-Schlager.

(aus der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 10.11.2003)


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