"Blasmusik rund um den Hohenasperg" klingt aus

Nach 20 Jahren das erfolgreiche und niveauvolle Konzert vorerst zum letzten Mal - Mehr als 200 Musiker dabei

ASPERG - Klangvolle Musik von beachtlicher Qualität bot das 21. Konzert der Reihe "Blasmusik rund um den Hohenasperg" gestern Abend in der Stadthalle. Mehr als 200 Musiker von fünf Kapellen wirkten darin mit.

Den Anfang machte die Stadtkapelle Asperg unter der Leitung von Erwin Gutmann und damit wurde zugleich auch das Jubiläumsjahr des Musikvereins eröffnet, denn in diesem Jahr kann der Verein sein 75-jähriges Bestehen feiern. Die etwa 40 Musikerinnen und Musiker setzten mit schmetterndem Fanfarenklang aus der Ouvertüre zur Oper "Titus" von Wolfgang Amadeus Mozart ein. Konzertant und musikalisch anspruchsvoll war die Komposition "Tokyo Adventure" von Luigi di Ghisallo und mit dem fröhlich beschwingt gespielten "Florentiner Marsch" von Julius Fucik schloss dieser Programmteil. Bekannte klassische Werke hatte das Blasorchester des Musikvereins Tamm mit seinem Dirigenten Heribert Herbrich einstudiert. Stimmungsvoll lyrisch war "Morgenstimmung" aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg zu vernehmen und festlich-pompös erklang "Slava" von Nikolai Rimski-Korsakoff. Dazwischen begleitete das Orchester die fabelhafte Solistin auf der Piccolo-Flöte, Tina Hofmeister, bei der Aufführung des "Türkischen Marsch" von Mozart.

"Die lustige Witwe"

Bild: Die Eglosheimer Musiker (115K)
Die Eglosheimer Musiker bei ihrem großen Auftritt
gestern Abend in der Asperger Stadthalle - Bild: Alfred Drossel
Temporeich und klangschön in der Ausführung der Melodien musizierte das Blasorchester des Musikverein Ludwigsburg-Eglosheim, das von Hans Bachstetter geleitet wird, ein Potpourri aus der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Lehar. Auf der Piccolo-Flöte intonierte Kathrin Moser gekonnt das Solo in "Der flinke Fink" von Guido Henn. Glänzend musiziert wurde ein Medley mit dem Titel "Queen in Concert", welches populäre Melodien enthielt, die Freddie Mercury für die seinerzeit mit ihrem außergewöhnlichen Sound begeisternde britische Rockgruppe geschrieben hatte. Nach der Pause betraten die etwa 20 Mitwirkenden im Orchester des Musikvereins Möglingen mit Sven Sattler am Dirigentenpult die Bühne. Mit Bravour boten sie aus dem Musical "Mary Poppins" der Gebrüder Richard und Robert Shermann eingängige Melodien dar. Der Konzertmarsch "Die Sonne geht auf" von Rudi Fischer und ein flottes Stück mit dem Titel "Sing mit uns" von Roland Kohler ließen erkennen, dass diese kleine Musikergruppe einen kraftvollen und präzisen Bläserklang entwickelt.

Wagner und James

Machtvoll und in allen Registern schillernd erklang "Einzug der Gäste auf der Wartburg" aus der Oper "Tannhäuser" von Richard Wagner, ausgeführt von der sinfonisch besetzten Stadtkapelle Markgröningen, die Leitung hat Stadtmusikdirektor Georg ter Voert. Danach folgte noch "Trumpet Blues and Cantabile", ein Bravourstück für die Trompeter von Harry James.
Ähnlich wie alle anderen zuvor aufgetretenen Orchester wurden auch die Markgröninger Musikerinnen und Musiker mit anhaltendem Beifall von den Zuhörern verabschiedet. Doch zugleich bedeutete dies auch den vorläufigen Abschied von der Konzertreihe "Blasmusik rund um den Hohenasperg". Wolfgang Milde, der wie immer mit großer Souveränität und im charmanten Plauderton durch die Programme führte, teilte den Besuchern mit, dass nach 20 Jahren - das erste Konzert fand im Jahr 1983 ebenfalls in Asperg statt - von mehreren Seiten der Wunsch nach einer "schöpferischen Pause" geäußert worden sei. Im Gespräch mit Frank Morath, der damals Vorsitzender des Musikvereins Stadtkapelle Asperg war, wurden Erinnerungen an vergangene musikalische Erlebnisse wach.
Es gilt abzuwarten, wann und von wem eine Initialzündung erfolgt, um die Konzerte wieder zu beleben. Rudolf Wesner

(aus "Ludwigsburger Kreiszeitung" vom 10. März 2003)


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